Dresden ist seit langer Zeit eine traditionsreiche Stätte des Drechslerhandwerks.
Die ersten gedrechselten Kunstfertigkeiten im Dresdner Grünen Gewölbe waren bereits 1581 fertig.Dresden ist seit langer Zeit eine traditionsreiche Stätte des Drechslerhandwerks.
Die ersten gedrechselten Kunstfertigkeiten im Dresdner Grünen Gewölbe waren bereits 1581 fertig.
Die Dresdner Drechslerinnung wurde 1614 gegründet.
Richard Hoxhold (1868 – 1960) erlernte in Finsterwalde das Drechslerhandwerk. Auf der Walz ergab sich in Dresden die Gelegenheit die Werkstatt seines überraschend verstorbenen Lehrmeisters zu übernehmen. Der 5. 8. 1890 ist damit der Gründungstag unseres Betriebes in der Dresdner Neustadt auf der Rothenburger Straße. Typische Produkte waren Kegel aus Weißbuche und Kugeln aus Pockholz für Kegelanlagen in Gaststätten, außerdem Tisch- und Schrankfüße im damaligen Gründerzeitstil. Spezialität war ein hochmodischer Trendartikel: Reservistenspitzen. Das sind verzierte Zigarettenverlängerungsrohre für abgediente Militärangehörige.
Das Geschäft lief so gut, dass Richard in größere Räume auf die Alaunstr. umziehen konnte, und 1906 noch einmal auf die Louisenstr. 6. Das war überaus fortschrittlich, hier gab es schon 600 Volt Gleichspannung – für einen Elektromotor.
Richard Hoxhold genoss hohes Ansehen in der Dresdner Drechslerinnung, war er doch langjähriger Obermeister und Ehrenobermeister.
Martin Hoxhold (1895 – 1970) kam auf der Walz bis Innsbruck, dann holte ihn der erste Weltkrieg zurück. Der zweite Weltkrieg brachte die vollständige Vernichtung des Betriebes während der Bombardierung am 13.2. 1945 mit sich. Martin machte die Drechslerei wieder arbeitsfähig. Der Laden kam in die Interimslösung Louisenstr. 4, die 57 Jahre währte, und die Werkstatt war fortan in der Förstereistr. 18 im Hinterhaus. Martin war nach 1945 lange Jahre Obermeister der Dresdner Berufsgruppe Drechsler.
Neben Drechslerartikeln sorgten Leistenhandel und Gardinenstangenzuschnitt für Umsatz. Vergessen darf man nicht die Angst vor Enteignung oder der befürchtete Zwang in eine PGH (Produktionsgenossenschaft des Handwerks) eintreten zu müssen.
Ralph Hoxhold (1935 – 2006) führte die Drechslerei durch die Plan- und Mangelwirtschaft der DDR. Trotz aller Schwierigkeiten hatte die Zeit auch etwas Gutes: viele kaufwillige Kunden. Produkte der damaligen Zeit waren gedrechselte Gardinenhalterungen, Blumenständer, Garderobenständer, kleine runde Tische, Kerzenhalter und Schalen.
Die Wende 1990 brachte einen beispiellosen Niedergang der Drechslerei in Dresden.
Bernd Hoxhold (geb. 1964) legte 1988 die Meisterprüfung ab. Die Betriebsübernahme 1999 begann sofort mit einem Umzug der Werkstatt auf die Fritz-Reuter-Str. 38. 2003 wurde der Laden auch mit dahin verlegt. Damit wurde zwar die äußere Dresdner Neustadt verlassen, aber Laden und Werkstatt wieder vereint. 2004 erfolgte der Umzug zur Stauffenbergallee 79. Unterdessen ist unser Betrieb die einzige Drechslerei in Dresden.
Wir spüren nunmehr eine vermehrte Rückbesinnung auf die alten Fähigkeiten und Werte dieses einzigartigen und faszinierenden Handwerksberufs. Jetzt schon steigt stetig das Interesse an Kunsthandwerk und Unikaten, auch kleine und mittlere Serien von Drehteilen werden geordert, eben weil es nicht alles im weltweiten Internet geben kann.
David Hoxhold (geb. 2003) schließt die Drechslerlehre im September 2024 erfolgreich ab und wird am 7.12. 2024 außerdem zum Bundessieger gekührt.
Simon Hoxhold (geb. 2005) beginnt im September 2023 mit der Drechslerlehre.
Gesellenstück (David Hoxhold): Ufo-Couchtisch
Beschreibung: Das „UFO“ ist ein in rund ausgeführter Couchtisch mit den Maßen ø84cm mal 43cm. Damit hat die transparente Tischplatte eine große Fläche, welche aber nicht das „UFO“ verdeckt. Gefertigt wurden sowohl die transparent lackierten, als auch die schwarz Lackierten Komponenten aus einheimischer Schwarzerle.
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